Delbert McClinton
* 04, Nov. 1940 in Lubbock, Texas
Sänger, Songschreiber
Instr.: Harmonica, Gitarre
Stil : Country-Blues / Country Rock
Delbert McClinton wuchs in Ford Worth auf und entdeckte in seinen Teenagerjahren den Blues. Seine Mutter war Kosmetikerin und sein Vater arbeitete als Weichensteller bei der „Rock Island Railroad“, die von vielen texanischen Musikern besungen wurde.[2] Nachdem er zum ersten Mal mit dem Blues in Berührung gekommen war, gründete er seine erste Band „The Mellow Fellows“, eine Gruppe von begeisterten, aber wenig talentierten Teenagern.[2]. Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte er an der Mundharmonika.
Später wurde er Mitglied der Band „The Straitjackets“, die Hausband eines Bluesclubs, die durchreisende Bluesgrößen wie etwa Howlin' Wolf, Jimmy Reed, Sonny Boy Williamson II. und Bobby Blue Bland begleitete. McClinton spielte auch Harmonika auf dem Hit Bruce Channels Hey Baby!. Ihn begleitete er auf einer Englandtournee. Hier entstand die Legende, dass er dem jungen John Lennon Mundharmonika beigebracht habe, was aber nicht stimmt, da Lennon bereits Mundharmonika spielte. Richtig jedoch ist, dass sich die beiden kennenlernten. Nachdem er in die USA zurückgekehrt war, gründete er die Band „Rondells“, mit denen er 1965 einen kleineren Hit hatte.
1972 ging er nach Los Angeles, wo er mit Glen Clark das Duo „Delbert & Glen“ gründete, das auch zwei Alben aufnahm. Nachdem er 1974 nach Texas zurückging, widmete er sich dem Songschreiben, unter anderen Two More Bottles of Wine, das für Emmylou Harris ein Tophit wurde und B Movie Boxcar Blues, das die Bluesbrothers John Belushi und Dan Ackroyd in ihr Repertoire aufnahmen. Auch eigene Platten nahm er für ABC und Muscle Shoals Sound auf. Nachdem diese Firma aber in Konkurs ging, nahm er Anfang der 1980er-Jahre eine Auszeit. Im Jahr 1986 kehrte er als Sänger auf Roy Buchanans Dancing on the Edge zurück. Seine nächstes eigenes Album, Live from Austin, brachte ihm seine erste Grammy Nominierung ein (Best Contemporary Blues Album).
1990 ging er nach Nashville, wo er ein gesuchter Songwriter (oft mit seinem Partner Gary Nicholson) wurde. Auf dem Feld zeitgenössischer Countrymusik schrieb er Material unter anderen für Wynonna Judd, Vince Gill, Lee Roy Parnell und Martina McBride. Sein großer Durchbruch kam aber erst, als er 1991 das Duett Good Man, Good Woman mit Bonnie Raitt aufnahm. Es erschien auf Luck of the Draw und erhielt den Grammy (Best Rock Vocal, Duo or Group). 1993 nahm er den Titelsong Weather für die Komödie „Groundhog Day“ (Und täglich grüßt das Murmeltier) auf.
Auch in den 2000er-Jahren kam er mit neuen Aufnahmen auf den Markt. Das Album aus dem Jahr 2001 Nothing Personal hielt sich monatelang in den Billboard Charts, brachte ihm nationale Fernsehauftritte und ließ ihn nach 40 Jahren einen Höhepunkt in seiner Karriere erreichen. 2004 war er Juror bei den 4. Independent Music Awards. 2006 wurde sein Album The Cost of Living als (Best Contemporary Blues Album ) mit dem Grammy ausgezeichnet.
McClinton ist auch der Star des 1998 entstanden Dokumentarfilms „Rocking the Boat: A Musical Conversation and Journey“ von Jay Curlee. Die Dokumentation enthält Interviews und Auftritte von McClinton, Marcia Ball, Rodney Crowell, Stephen Bruton, Wayne Toups, Jimmy Hall, Paul Thorn, Jeffrey Steele, Mel Fitzmundson und Teresa James. 2008 wurde der Film auf DVD veröffentlicht.